Herkunft

Ursprung:

Die Vergangenheit der Französischen Bulldogge führt nicht nach Frankreich sondern ins Peruanische Hochland. 1937 wurden in Peru gut erhaltene, mumifizierte bulldoggartige Hunde, Skelette und Schädel ausgegraben, die grosse Aehnlichkeiten zum Schädel und der Anatomie der Französischen Bulldogge des 20. Jahrhundert aufwiesen.

Die heute ausgestorbene Rasse Chincha- Bulldogge, wurde von den Ureinwohnern Perus in Plastiken dargestellt. Die untersuchten Funde bewiesen, dass bulldoggartige Hunde mit brachycephalem Schädel (verkürzter Gesichtsschädel) bereits zwischen 1100 und 1470 n. Chr. In Peru lebten.

Entstehung der Französischen Bulldogge:

Um 1840 züchtete man in England, neben der grossen Bulldogge die zum Kampf gegen Bullen eingesetzt wurde, auch einen kleinen Schlag dieser Rasse, der meist unter 10kg wog. Der Tay-Bulldog wurde aber immer ein wenig belächelt. 1848-1860 gab es in England eine Wirtschaftskrise, besonders in der Textilbranche. Diese war Ursache für die Auswanderung englischer Spitzenklöppler in die Normandie und nach Belgien. Im Raum von Calais siedelten sich viele Emigranten an.

In den Mietwohnungen und Häusern der neuen Heimat wo es nur noch begrenzten Wohnraum gab, hatten die hundeliebenden Engländer ein grosses Problem und konnten so nur dementsprechend kleine Hunde halten. So kauften clevere Händler aus London und Birmingham den kleinen Schlag auf und lieferten sie den Emigranten in die neue Heimat.

In Frankreich erwiesen sich die kleinen Bulldoggen als brauchbar und wurden viel und gerne mit den landeseigenen bulldoggartigen gepaart, da die englischen Bulldoggen ein mutiges und unerschrockenes Wesen hatten. Manche berichten, die Franz. Bulldogge (Frenchi) sei in Frankreich nicht nur aus englischem Zuchtmaterial entstanden, sondern auch bulldoggartige Hunde aus Spanien hätten eine Rolle gespielt.

Den in Frankreich neu entstandenen kleinen Verwandten der englischen Bulldogge wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts als „Terrierbaule“ bezeichnet. Ca. 1880 entstand ein loser Verein Gleichgesinnter, alle stolze Besitzer ihres „Terrierboules“. Der Verein hiess „Club Amical“. Ab 1888 gab es eine eigene Satzung und der erste Rassestandard wurde aufgestellt. 1896 ergänzte man den Standard, die Anforderung, dass der Hund „Fledermausohren“ haben müsse. Das Markenzeichen war schon bald, grosse runde Stehohren. 1893 gab es erste Importe von französischer Bulldoggen zurück nach England. Die Engländer fühlten sich zuerst in ihrer nationalen Ehre verletzt. Jedoch konnten auch die Briten nicht verleugnen, dass sich nicht nur die Ohren sondern auch die Manieren verändert hatten, diese waren nicht mehr so Streitlustig wie die alte englische Bulldogge.

1898 wurde die Französische Bulldogge vom französischen Dachverband der Société Canine, als neue französische Rasse anerkannt. Der Siegeszug des charmanten Franzosen mit den Fledermausohren war nicht mehr aufzuhalten, besonders in den Grossstädten, wurde er zum Begleithund der Dame von Welt.